Welttag gegen Menschenhandel – 30. Juli !!!

Menschenhandel und moderne Sklaverei finden überall statt, in jedem Staat der Erde, ohne Ausnahme. Dieser Gedanke macht betroffen und ist beklemmend, weshalb die Weltgemeinschaft am 30. Juli mit einem Gedenktag daran erinnert. Auch Papst Franziskus hat sich schon öfter dieses Themas angenommen, und erwirbt auch anlässlich des Weltgedenktages um Aufmerksamkeit dafür. „Diese Plage macht viele Männer, Frauen und Kinder zu Sklaven, mit dem Ziel der Ausbeutung ihrer Arbeitskraft sowie der sexuellen Ausbeutung, des Organhandels, Bettelns und erzwungener krimineller Handlungen,“ betonte er an diesem Sonntag während des Angelus-Gebetes.

Viele Menschen haben Angst davor, sich mit diesem Thema auseinander zu setzen. Oft wird damit sofort Prostitution und der Rotlichtbereich assoziiert. Doch sind vielfach Kinderarbeit, Lohnsklaverei, und vieles andere mehr ebenso dazu zu zählen. Und wir alle – ebenso ohne Ausnahme ! – sind, ob wir wollen oder nicht, darin in irgendeiner Weise verstrickt. Das beginnt schon beim Einkauf im nächsten Supermarkt, wo wir mit unsere Wahl der Produkte, über das Wohl oder Weh anderer entscheiden.

Ja – es ist nicht einfach, sich hier herauszunehmen, vielleicht sogar unmöglich. Doch es ist wichtig, das Bewusstsein dafür zu stärken – und vielleicht doch ab und zu die richtige, das Wohl fördernde Entscheidung zu treffen.

Vatican News hat zum Thema Menschenhandel ein interessantes Interview mit Felix Neuhaus geführt. Neuhaus ist Koordinator für humanitäre Hilfe von AWO International, dem Fachverband für humanitäre Hilfe und internationale Zusammenarbeit der Arbeiterwohlfahrt in Deutschland.

Nicht zu vergessen, auch die Migrationsproblematik bringt jede Menge von menschlichem Material in die Fänge von Menschenhändlern und Ausbeutern. Diese finden ihre Opfer überall, wo Perspektivlosigkeit, Armut, Unterentwicklung oder kriegerische Auseinandersetzungen an der Tagesordnung sind. Menschenhandel ist ein sehr lukratives Geschäft. Dies wird durch die jüngst veröffentlichten Schätzungen der ILO gezeigt, die von einem illegalen Profit in der Privatwirtschaft von 150 Milliarden US-Dollar jährlich ausgehen. Zwei Drittel (99 Milliarden) kommen aus kommerzieller sexueller Ausbeutung, weitere 51 Milliarden resultieren aus Arbeitsausbeutung durch Zwangsarbeit einschließlich Hausangestellter, in der Landwirtschaft und andere Wirtschaftsbereiche.

Menschenhandel kann man nur durch gemeinsame Aufmerksamkeit bekämpfen. Also hinsehen, aufzeigen – statt wegsehen!

 

Anmerkung: Beachten Sie bitte dazu auch die gelisteten Beiträge auf unserer Presse-Seite.

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